Von ihrer Mama habe ich die Nachricht von Christines Tod erhalten. Erschüttert habe ich gefragt:"Warum?" Ich war Christines Lehrerin in der 3./4. Klasse - also vor 40 Jahren. Ab und zu habe ich ihre Mama getroffen, habe ich mich nach Christine erkundigt und mir wurde stolz und zu meiner Freude von ihrem Werdegang berichtet. Später klangen die Nachrichten besorgniserregend. Das Bild, das ich von ihr als Kind in Erinnerung habe und das über die Jahre ergänzt wurde, wurde nun weiter vervollständigt. Welch wunderbarer Mensch ist aus dem lieben, hübschen, goldigen Mädchen, der fleißigen, hilfsbereiten, hochbegabten Schülerin geworden! Es war zu erwarten, dass sie erfolgreich sein würde. Aber sie war ja noch so viel mehr... Wie sehr muss ihre Familie - Ehemann, Kinder, Mutter - müssen alle ihr Nahestehenden, Freunde, Schüler, Kollegen von ihrem Tod betroffen sein? Und doch entnehme ich dem Gedenktext ihrer Familie etwas, das Hoffnung weckt. Hoffnung über den Tod hinaus, die sie hoffentlich trägt, zusammenhält, stark macht - ganz im Sinne Christines, die ihren sicherlich Sisu erklärt, vermittelt hat. Ihrem Mann hat sie zwei wunderbare Kinder geschenkt, in denen sie weiterlebt, die ihre Gene in sich tragen und die Chance haben, das Erbe ihrer Mama in die Welt hinaustragen und die gewiss unter ihrem Schutz stehen werden.
